Geotouristische Beratung durch Herrn Prof. Ehses
Auf Einladung der Gemeinde Herxheim am Berg fand heute ein Treffen mit Prof. Dr. Ehses von der Stabsstelle des Wirtschaftsministerium für umweltgeologische Grundsatzfragen statt.
Bei einer gemeinsamen Begehung mit dem Beigeordneten des Gemeinderats, Dietmar Lutz, dem Ortshistoriker Eric Hass, Frau Ruth Ratter von den Grünen sowie einer Delegation von Pro-Ost e.V. wurde die Planung eines touristischen Naturlehrpfads diskutiert. Ein möglicher Verlauf wäre vom Parkplatz der Winzergenossenschaft Herxheim am Berg mit einem wunderbaren Blick auf einige der ältesten Weinlage der Pfalz zu dem circa 300 Meter entfernten Naturdenkmal „Karsthöle“. Die Karsthöhle wurde von dem Ortshistoriker Eric Hass erst 1998 wiederentdeckt und mittlerweile aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum Naturdenkmal erklärt. Nicht nur römische Relikte, sondern auch ein jungsteinzeitlicher Knochenpfeil und etliche Feuersteinartefakte in ihrer Umgebung machen die Höhle interessant. Laut Radio-Karbon-Analyse ist die knöcherne Pfeilspitze 4000 Jahre alt, die bearbeiteten Feuersteine dürften, so die Speyerer Archäologin Dr. Andrea Zeeb-Lanz, sogar 20.000 Jahre alt sein.
Von der Kartshöhle aus führte der Weg mit einer leichten Steigung hinauf zum etwa 600 Meter entfernten Karrenfeld mit seinen Felsspalten und einer einzigartigen Flora und Fauna die aufgrund des dortigen Magerbodens einmalig ist in ganz Rheinland-Pfalz. Um die Pflanzen und die Felsen mit ihren seltenen Mosen und Flechten zu schützen als auch die zukünftigen Besucher wurde eine Holzsteglösung diskutiert die über das Karrenfeld bis an die angrenzende Abruchkante des Felsenberg verlaufen könnte. Die beeindruckenden Jahrmillionen Jahre alten Felsformationen der Abruchkante des Felsenbergs gehören zu dem seit 100 Jahren geschützten Naturschutzgebiet Felsenberg-Berntal.
Der Rückweg führte dann erneut mit einer wunderschönen Aussicht über die Rheinebene zurück zum Parkplatz der Winzergenossenschaft. Insgesamt könnte der Lehrpfad eine Länge von circa 2 km betragen mit verschiedenen Lehrtafeln zu den geologischen und biologischen Besonderheiten dieser wunderschönen Naturlandschaft.
Auch die Beschaffung der finanziellen Mittel für den Lehrpfad wurde diskutiert.
Nachfolgend noch einige Bilder von der heutigen Begehung.