Einflugschlitz für Fledermäuse an der Karsthöhle
In Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde der Kreisverwaltung Bad Dürkheim hat die Gemeinde Herxheim am Berg einen Einflugschlitz für Fledermäuse am Eingangstor der Karsthöhle fertigen lassen.
1998 wurde durch den Ortshistoriker Herrn Eric Hass die rund fünf Millionen alte Karsthöhle in Naturschutzgebiet wiederentdeckt. 2012 wurde die Karsthöhle dann samt ihrer direkten Umgebung mit einer Fläche von 2914 m² als Naturdenkmal ausgewiesen. Neben den zwei Höhlenkammern, die bisher noch nicht vollständig erforscht wurden, vermuten Geologen ein ganzes „Höhlensystem“. Anlass hierfür bietet eine geomagnetische Prospektion, welche zusammen mit einem Geophysiker 2006 durchgeführt wurde. Die Höhle war auch schon den Römern bekannt, darauf deuten römische Fundstücke die in und um die Höhle gefunden wurden, hin. Auch ein jungsteinzeitlicher Knochenpfriem wurde in der Höhle gefunden und einige Feuersteinartefakte aus der jüngeren Altsteinzeit (ca. 15000-20000 v.Chr.) fand man in unmittelbarer Umgebung der Karsthöhle. Aus Sicherheitsgründen und um weitere mögliche Funde zu schützen, ist der Höhleneingang verschlossen und darf nur mit Genehmigung der zuständigen
Behörde, der Kreisverwaltung von Bad Dürkheim, betreten und weiter erforscht werden.
Die Karsthöhle beherbergt sehr seltene Höhlentiere wie die weiße Höhlenassel, welche sich 2008 als Erstfund in der Pfalz herausstellte und deutschlandweit damals erst in neun Höhlen festgestellt wurde. Noch seltener ist der bisher bundesweit einzigartige Fund eines kleinen
Krebstierchens, dem Doppelschwanz, der 2009 identifiziert wurde.
Die Karsthöhle ist durch den geplanten Bau der B 271 West massiv einsturzgefährdet, da die Bundesstraße nur wenige Meter hinter der brüchigen Kalkhöhle und dem
noch nicht vollständig erforschtem Höhlensystem verlaufen soll.