Initiative Pro-Pfälzerwald unterstützt Pro Ost e.V.
Am vergangenen Sonntag trafen sich in Kallstadt der erweiterte
Vorstand der Initiative Pro-Pfälzerwald und der Verein Pro-Ost e.V.
zu einem Ideenaustausch, um die geplante B271-West zu verhindern.
Die überregional bekannte Initiative Pro Pfälzerwald hat es sich zum Ziel gesetzt, Menschen in und um den Pfälzerwald – besonders in den nahen Ballungsräumen am Rhein – auf bedenkliche Entwicklungen aufmerksam zu machen und drohende Verluste für Umwelt und Natur ins Bewusstsein zu bringen. Die Initiative möchte Entscheider in den Kommunen, den Landkreisen und in der Landesregierung in Mainz zum Umdenken bewegen.
So hat die Initiative Pro Pfälzerwald zum Beispiel nach jahrelangem Kampf erwirkt, dass keine Windkrafträder im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen gebaut werden dürfen.
Nachdem sich die beiden gemeinnützigen Vereine gut zwei Stunden engagiert und kreativ über mögliche Maßnahmen und Ideen ausgetauscht hatten, gab es eine kleine Stärkung in Form von „Gequellte Grumbeere, weiße Käs und Hausmacher Wurst“.
Danach erkundeten alle das Vogelschutzgebiet am Schlittgraben ( ehemaliger Berntalbach ) zwischen Kallstadt und Herxheim a.Berg, durch das zukünftig die auf Damm liegende Trasse der B 271-West geführt werden soll. Dieser Teil der Straße beginnt mit knapp 1m Höhe an der K4 ( Straße Kallstadt in Richtung Freinsheim ) und endet am Brückenkopf bei Herxheim bei ca. 7m Höhe. Hier soll eine über 200m lange Brücke das Berntal überspannen und damit den östlichen Bereich des Naturschutzgebietes Felsenberg-Berntal durchschneiden und als Trasse weiterhin in voller Länge das Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen beeinträchtigen.
Die Wanderung ging weiter zum Naturdenkmal Karsthöhle, hinter dem nur wenige Meter westlich die B271-West-Trasse,in ca. 8m Tiefe ausgeschachtet, vorbei führen soll. Durch diese Baumaßnahmen ist jetzt schon der Einsturz der Höhle vorhersehbar, was von namhaften Geologen bestätigt wird. In der Karsthöhle befinden sich seltene Kleintierchen, die hier 2009 erstmalig für ganz Deutschland nachgewiesen wurden sowie archäologische Funde, die bis in die jüngere Altsteinzeit ( Jungpaläolithikum ), etwa 10.000 – 20.000 v.Chr. von Archäologen datiert wurden.
Weiter ging es dann zum Naturdenkmal Karrenfeld, über dessen Entstehung der Ortshistoriker Eric Hass berichtete. Von dort aus war es nicht mehr weit zum Felsplateau des Felsenbergs, dessen prägnante Felsriffkante landschaftlich bedeutsam ist ( darf z.Zt. aus Naturschutzgründen nicht betreten werden ).
Auf dem Rückweg wurde dann noch die seit 1975 unter Naturschutz stehende Napoleons-Weide besichtigt, am Berntalgraben direkt neben der Weinstraße gelegen, und deren Geschichte abschließend von Eric Hass erklärt. Bebilderte Infotafeln machen heute schon die Hintergründe der Naturdenkmäler Karsthöhle und Napoleons-Weide zugänglich.
Zum Abschluss bedankte sich die Vorsitzende der Initiative Pro Pfälzerwald Frau Dr. Cornelia Hegele-Raih für den informativen Rundgang durch diese besonders schöne und schützenswerte alte Wein- und Kulturlandschaft bei der Pro-Ost Vorsitzenden Karola Bender-Haaß und dem Vorstandsmitglied und Ortshistoriker Eric Hass.
https://propfaelzerwald.org